Erinnerung an die Zerstörung der jüdischen Synagoge im Krönchenhagen

Seit dem 18.08.2006 erinnert eine Inschrift im Gehweg der Straße „Krönchenhagen“ an
den Standort der ehemaligen jüdischen Synagoge in Güstrow.
Das jüdische Versammlungs- und Gotteshaus für Gebet, Schriftstudium und Unterweisung
der Gemeindemitglieder war am 28.08.1829 eingeweiht worden.
Historisch gibt es diese Versammlungsräume, der Tradition nach, seit der Zerstörung des
Tempels in Jerusalem und der dann folgenden Babylonischen Gefangenschaft des
jüdischen Volkes 586 - 539 vor Christi. Synagogen dienen nicht nur zum jüdischen
Gottesdienst, sondern auch für Gemeindeveranstaltungen, Erwachsenenbildung und als
Hebräischschulen für schulpflichtige Kinder. (Wikipedia).
Am 24.04.1938 gehörten der jüdischen mecklenburgischen Landesgemeinde 44
Güstrower Juden an. Die Synagoge wurde in der Nacht vom 09. zum 10.11.1938 in Brand
gesetzt und staatlich gebilligt abgebrannt und zerstört. Die Feuerwehr schützte die
angrenzenden Gebäude, deren Einwohner vor der Brandstiftung an der Synagoge gewarnt
und zum Schutz ihrer Häuser aufgefordert wurden. Die Synagoge selbst wurde nicht
gelöscht. Gleichzeitig gab es Brandstiftungen an der Trauerhalle auf dem jüdischen
Friedhof (siehe auch Seite 58) und an einem jüdischen Geschäftshaus in der Baustraße.
Standorte früherer jüdischer Synagogen waren auf dem heutigen Klosterhof (1300) und Ecke
Baustraße/Armesünderstraße (1766) (Nähe ehemaliger Stadtbauhof)
Am 10.07.42 wurden die letzten Juden aus Güstrow in Vernichtungslager abtransportiert. .
Am 27.01.1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit.
Seit dem 27.01.2003 wird in Deutschland nach einer Erklärung des Bundespräsidenten
Herzog an die Opfer des Nationalsozialismus mit einem „Tag des Gedenkens“ erinnert.