Landesdenkmal Befreiungskriege 1813 -1815

Errichtet nach einem Entwurf des Schweriner Oberhofbaurates Hermann Willebrand, dem auch die Bauleitung übertragen wurde. Die Reliefs und weiblichen Allegorien wurden von dem aus Güstrow stammenden Carl Georg Ludwig Wiese geschaffen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 27.03.1863 und die Enthüllung des Denkmals am 12.07.1865. Die an den vier Ecken des Sockels dargestellten gusseiserne Figuren (Allegorien) verkörpern Frieden, Krieg, Sieg und Trauer. Die Platten und Figuren sind Kupferreliefs. Die Inschrift: “Nach fünfzig Jahren das dankbare Vaterland.“ „Den Kämpfern Mecklenburgs aus den Jahren 1813-1815.“ Oben sind Porträts Friedrich Franz I. u. II. angebracht. Auf der Spitze steht eine Kanone. Das Denkmal ist 15 m hoch und die Säule aus Gusseisen war seinerzeit die zweithöchste in Deutschland.


Eine Beteiligung seines aus Neustrelitz stammenden Fachkollegen Albert Wolff (14.11.1814 - 20.07.1892), wurde in Hofrats Willebrands Aufzeichnungen nicht erwähnt, sie wird durch dessen Nachkommen, Prof. Dr. Hermann Willebrand, ausgeschlossen. (Quelle: Mecklenburg - Zeitschrift für Mecklenburg-Vorpommern 48.Jahrg. Nr. 5 und 6 2006 -Aufsatz von Prof. Dr. Hermann Willebrand- „Güstrow-Ausgangspunkt der nationalen Erhebung in Mecklenburg“) Bis 2006 wurde immer der Bildhauer Albert Wolff (1814-1892) als der Planer des Denkmals genannt. Von ihm stammen das Bronzerelief mit dem Einzug der siegreichen Truppen 1871, am Sockel der Siegessäule in Berlin. In Ludwigslust steht eine von ihm gefertigte Statue des Großherzogs Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin, für Hannover schuf er das eiserne Reiterstandbild des Königs Ernst August, das 1861 vor dem Bahnhof errichtet wurde.
 

Wegen akuter Einsturzgefahr wurde eine Restaurierung im April 1987 begonnen und am 08.10.1994 abgeschlossen. Sieben Jahre war das seinerzeit zweitgrößte Eisengussdenkmal Deutschlands nicht an dem Platz zu sehen, an dem es 1865 durch eine Initiative Güstrower Bürger und durch eine Geldsammlung unter Teilnehmern der Befreiungskriege und deren Angehörigen in Vorbereitung auf das 50-jährige Jubiläum errichtet und eingeweiht wurde. Die jahrelange, geduldige, fachgerechte Arbeit konnten die beiden Restauratoren, der Berliner Wolfgang Gummelt und Wolfgang Ziesemer von der Güstrower Denkmalpflege GmbH, erfolgreich mit dem Erhalt dieses bedeutenden Denkmals mecklenburgischer Geschichte vollenden. Über die Kompliziertheit der Arbeiten wurde Anfang Oktober 1994 von Herrn Christian Menzel in einem Artikel in der SVZ sehr ausführlich berichtet.