Über das Leben im Kriegsgefangenen-Stammlager
Großer Bockhorst bei Güstrow
Die Einweihung eines Denkmals für die verstorbenen Kameraden erfolgte zum 20.04.1918 durch Kriegsgefangene des Gefangenenlagers in Anwesenheit deutscher Militärs
und ausländischen Abordnungen aus den Ländern der Gefangenen.
Das Material für die Anfertigung des Denkmals (Bremer Kalkstein) wurde von den Kriegsgefangenen selbst ausgewählt und von ihnen bezahlt.
In dem Lager in der Nähe Güstrows, lebten ab 1914 zeitweilig 25 000 Kriegsgefangene.
(Güstrow hatte seinerzeit 19 000 Einwohner).
Die Auflösung des Kriegsgefangenenlagers erfolgte 1921.
Es wurde danach noch einige Jahre für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Gebieten Elsass und Oberschlesien genutzt.
Nach nunmehr 100 Jahren (2018) sind noch Reste des Denkmals am alten Standort („Franzosenfriedhof“) erhalten, obwohl dieses Gebiet nahezu 50 Jahre als Übungsgelände und Schießplatz der
Sowjetarmee diente.
Seit 2021 bemüht sich der Kultur- und Altertumsverein um die Erhaltung der Reste des Denkmals.
Allgemeine Informationen zur Geschichte des Lagers (guestrow-history.de)
Mitte der 1920er Jahre wurden die Baracken, soweit noch nutzbar, nach und nach verkauft. Die weitaus meisten sollen als Brennholz weiter verwertet worden sein. Die Gräber des Lagerfriedhofes blieben wohl in jenen Jahren weitgehend ungepflegt, so dass sich dichterer Bewuchs ausbreiten konnte. Lediglich das Areal um das Denkmal wurde besser gepflegt. Irgendwann nach 1940 wurde auch die Inschrift auf dem Obelisken durch eine weiße Fassung hervorgehoben und zugleich um das Jahr des Kriegsendes 1918 ergänzt. In diesem Zusammenhang wurde wohl auch das gesamte Denkmal instandgesetzt. Mindestens bis 1945 soll es weitgehend unverändert geblieben sein.
Weitere Details, wie Publikationen, Bücher, persönliche Berichte und Erinnerungen, Zeitungsartikel, finden Sie auf der WEB-Seite Texte und Quellen (guestrow-history.de).