Der Kirchenrat der Pfarrkirche plante, angeregt durch die erfolgte Errichtung des Denkmals für die im I. Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder der Domkirche (1927 „Schwebender“ von Ernst
Barlach), ebenfalls für die Gefallenen der Pfarrgemeinde ein Denkmal in der Pfarrkirche zu errichten. Über die Form des Denkmals wurde umfassend beraten. Der Kirchenrat stimmte schließlich auch
darüber ab, ob man den Vorschlag des Zeichenlehrers und Kirchenratsmitgliedes Zierow folgen sollte, den in Güstrow lebenden Bildhauer Ernst Barlach zur Mitwirkung zu gewinnen.
Obwohl sich bei einer Abstimmung der Kirchenrat mit 9:5 Stimmen dafür aussprach, wurde Barlach nicht beteiligt.
Der Bildhauer Kurt Kluge ( * 29.04.1886 + 26.07.1940) schuf 1931 das Gefallenendenkmal als Bronzerelief mit der Bezeichnung „Krieger“. Es ist links des Altars angebracht. Die
Gestalt des Kriegers soll das erlebte Leid und die Sehnsucht nach der Auferstehung zeigen. Kluge besuchte die Kunstschule in seiner Geburtsstadt Dresden, wurde 1916 als Soldat des I. Weltkrieges
schwer verletzt. In Leipzig gründete er später eine Eisengießerei.
Durch seine umfassende künstlerische Begabung schuf er Aquarelle, Holzschnitte Lithographien und Radierungen, außerdem betätigte er sich erfolgreich als Schriftsteller und Dichter. Als bildender
Künstler erhielt er 1921 eine Professur für den Lehrstuhl Erzplastik in Berlin. Er hat sich in seiner künstlerischen Arbeit nicht gegen eine Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten
entschieden. Bei einem durch das Propagandaministerium organisierten Frontbesuch im Jahre 1940 erlitt er einen Herzschlag.
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