6.1.10 Güstrower Stadtwappen aus Eisenguss

Am einstiegen Wehr am Mühlentor befand sich noch nach dessen Rückbau eine Darstellung des „alten“  Güstrower Stadtwappens aus Eisenguss. Der Entwurf aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt von dem Güstrower Fabrikanten Johann, Heinrich, Daniel Kaehler. Dass nach seinem Entwurf mindestens vier Reliefs mit großer Wahrscheinlichkeit in den 1930er Jahren im van-Tongel-Stahlwerk Güstrow gegossen wurden, wird von den Autoren vermutet. Ein Auftraggeber ist nicht bekannt.
Nach Angaben des Fördervereins Region Güstrow e. V. wurde der „Bau einer Freischleuse mit Brücke in Güstrow“ durch ein „Arbeitsbeschaffungsprogramm“ 1933-1934 ausgeführt.
Hierzu wurden der Güstrower Baufirma Martens 16 Arbeitslose (Unterstützungsempfänger der Krisenfürsorge und der öffentlichen Fürsorge) zugewiesen. In der Zeit vom 01.09.1933 bis 31.03.1934 wurden die Arbeiten ausgeführt.

Das Wappenbild existierte nach vorhandenen Fotos viermal an Standorten in Güstrow.
Das Wappen von der Brücke befindet sich heute im Güstrower Museum. Vermutlich wurde es bei einem versuchten Diebstahl an der linken unteren Ecke beschädigt.

Auf der äußeren Brückenwand zur Unterwasserseite wurde zur Zierde ein gegossenes Güstrower Stadtwappen laut Rechnung vom 25.04.1934 von der Güstrower Baufirma Martens befestigt.
Weitere Standorte von gleichartigen Wappen in Güstrow sind bzw. waren außerdem,
das letzte Kaehler’sche Wohnhaus in der Domstraße, das Barlach-Atelierhaus und das kleine Wohnhaus von van Tongel in der Grabenstraße.

Eine Abformung des Kaehler’schen Originals befindet sich im Museum der Stadt Güstrow.

Das Exemplar von dem Hause van Tongel ist verloren gegangen.