11.9 Die Feuerwehren Güstrow von 1990 bis
2008
Dieter Kölpien & Gernot Moeller, unter Verwendung von Jahresberichten des Wehrführers der FF Güstrow Hannes
Möller (4) und Angaben aus der Festschrift des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. zum 125-jährigen Gründungsjubiläum des Mecklenburgischen Feuerwehrverbandes.
Nach 52 Jahren Verbot jeglicher Verbandsarbeit der Feuerwehren wurde am 09.12.1990 ein gesellschaftlicher Rat in der DDR gebildet, dem 51 Vertreter der Feuerwehren aus allen
Bereichen und Brandschutzinspektoren angehörten. Er beantragte am 07.02.1990 beim Innenminister der DDR die Bildung eines Feuerwehrverbandes der DDR. Dieser Antrag entsprach nicht dem
überwiegenden Teil der Basis. In Gesprächen in Berlin zwischen dem Leiter der Hauptabteilung Feuerwehren des MDI, Generalmajor Herbert Pohl und dem Präsidenten des Deutschen Feuerwehr-Verbandes
(DFV) Hinrich Struve im Dezember/Januar 1989/1990 wurde eine Variante zur Bildung eines Verbandes aller Feuerwehren Deutschlands beraten, dem die meisten Feuerwehren der DDR zustimmten. Am 09.03
1990 beriet ein ehrenamtliches Gremium der Feuerwehren im Territorium des Bezirkes Schwerin, welches vom damaligen Leiter der Abteilung Feuerwehr Oberstleutnant Baguhn eingeladen war. Am
04.05.1990 trat das ehrenamtliche Gremium zu seiner 2. Sitzung zusammen und bildete einen vorläufigen geschäftsführenden Vorstand für den zu bildenden Landesfeuerwehrverband. Die offizielle
Anmeldung des Landesverbandes beim Kreisgericht Schwerin im ersten Halbjahr 1990 wurde beschlossen und vorbereitet. Auf der Grundlage des Vereinigungsgesetzes und eines vom vorläufigen
geschäftsführenden Vorstand vorgelegten Entwurfes einer Satzung für den zu bildenden Landesverbandes erfolgte eine namentliche Besetzung der Funktionen für einen geschäftsführenden
Landesvorstand. Am 07.06.1990 wurde der Landesfeuerwehrverband Mecklenburg offiziell gegründet. Eine Eintragung unter Nummer 124 in das Vereinsregister des Kreisgerichtes Schwerin ist erfolgt.
Der Landesverband hat seinen Sitz in Schwerin. Auf seiner ersten Beratung stellte der geschäftsführende Vorstand am 28.06.1990 in Pasewalk fest, das sich Kreisfeuerwehrverbände in zahlreichen
Kreisen der Bezirke Schwerin und Neubrandenburg gebildet hätten und Im Bezirk Rostock die Gründungen von Kreisverbänden vorbereitet würden. Die Einsatzfrequenz der FF stieg nach der Wende
sprunghaft an. Durch den Einsatz neuer Funkmittel und der Umrüstung der gesamten Technik auf DIN Standard stellte sich die Wehr auf diese veränderten und umfangreicheren Ansprüche ein. Neben der
Brandbekämpfung wird die Wehr nun auch zur Menschenrettung und -bergung bei Verkehrsunfällen gerufen. Mittels moderner Hilfsmittel wie hydraulischen Spreiz- und Schneidgeräten kann oft in letzter
Minute geholfen und Leben gerettet werden. Als weitere neue Aufgabe kommen Arbeiten zur Abwendung von Umweltgefahren beim Auslaufen von Flüssigkeiten und bei der Beseitigung von Ölspuren auf den
Straßen hinzu.